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Autor: Josef Mathis

Eine edle Einstimmung in die Adventszeit

Weihnächtlich bezaubern liessen sich viele Mitglieder von Pro Audito Zug, als sie Ende November die Adventsfeier im Pfarreiheim Baar besuchen. Es war die schlicht dekorierte Tanne mit einer Sternenkette, die Tannenäste auf den Tischen, der Geschmack der Mandarinen, das Licht der Kerzen, die eine feierliche Stimmung verströmten. Mitglieder der Blockflötengruppe von Pro Senectute Zug unter der Leitung von Brigitte Würgler spielten zum Auftakt bekannte Weihnachtslieder, einige Anwesende summten dabei mit. Die besinnliche Weihnachtsgeschichte, vorgetragen von Dorli Baumgartner, brachte uns fast bis nach Nazareth. Die Flötenspielerinnen rundeten den besinnlichen Teil nochmals mit schönen Melodien ab. Auf Wunsch von Teilnehmenden stellten die Frauen ihr Holzblasinstrument vor; mit Sopranflöte, Altflöte, Tenorflöte und sogar mit einer Bassflöte wurde gespielt. Von Herzen wurde der sympathischen Frauengruppe applaudiert.

Der schmackhafte Zvieri durfte nicht fehlen. So genossen alle den schön hergerichteten Teller von Erich Dober mit Kartoffelsalat und heissem Schinken. Ein friedliches Zusammensein, gute Gespräche, einander trotz Hörbehinderung verstehen – oder gerade deswegen, ist doch bereits ein wenig Weihnachten. Das Zusammensein, einander Verstehen ist ein wichtiges Ziel von Pro Audito Zug.

Anna Lustenberger, Aktuarin

Pro Audito an der Zuger Messe 2023

Das erste Mal konnte sich pro Audito Zug am 28. Oktober am Stand Benevol präsentieren. Benevol ermöglicht es den Vereinen, sich an einem Tag während der Zuger Messe vorzustellen. Viele gute Begegnungen mit den Besucherinnen und Besuchern fanden statt. Über 250 Jasskarten-Sets mit der Aufschrift «Pro Audito Zug» wurden verteilt. Grosser Anklang fand der Wettbewerb von Benevol. So kamen wir in gute Gespräche mit vielen Menschen. Am Stand dabei waren: Frieda Waldispühl Zindel, Anna Lustenberger, Georges Bonetti und Philipp Rogenmoser.

Tinnitus!? Was tun?

Gegen 50 Personen folgten der Einladung zum Herbstanlass des Vereins Pro Audito Zug nach Baar.  Silvio Zgraggen, Psychologe und Psychotherapeut erläuterte verschiedene Aspekte zu dieser Beeinträchtigung im Gehör, an der ca. 10 Prozent der Bevölkerung leiden. Ein Tinnitus zeigt sich bei jeder Person anders: Die Menschen leiden unter einem Geräusch, Brummen, Pfeifen, und dies unterschiedlich. Die Anwesenden interessierte es, wie ein Tinnitus, der plötzlich kommen kann, überhaupt entsteht. Der Referent erklärte, dass bei beinahe allen Betroffenen bereits vor dem Auftreten dieses Leidens eine Schwäche im Gehör vorhanden war. Oder die Person in vielen Fällen ein Knalltrauma oder einen Hörsturz erlitten hatten.

Ein Tinnitus kann die Lebensqualität beeinträchtigen. Jede betroffene Person erlebt ihn anders. So fühlen sich die einen in ihrer Arbeit gestört, leiden unter Schlafstörungen, Ängste oder Depressionen, sind hörempfindlich, oder fühlen sich gestresst. Die meisten Menschen wären froh, wenn diese Störung beseitigt werden könnte. Dazu aber wird immer noch geforscht, eine erfolgsversprechende Therapie dazu gibt es noch nicht. Silvio Zgraggen zeigte jedoch verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten auf. Es braucht sicher eine ohrenärztliche Abklärung. Manchmal kann ein Medikament helfen, ein spezielles Tinnitus-Hörgerät, ein Noise-Cancelling-Kopfhörer, der mit angenehmeren Tönen den Tinnitus überdeckt, usw. Methoden der Alternativ-Behandlungen können bei den einen Personen Erleichterung geben. Wird der Tinnitus als sehr belastend empfunden, ist eine Psychotherapie hilfreich. Der Referent empfiehlt auch, sich mit dem Thema Tinnitus   auseinander zu setzen. Nur schon das Wissen, dass ein Tinnitus keine Folgen für das Ohr hat, dass es nicht speziell geschont werden muss, kann in vielen Fällen erleichternd wirken.

Sich mit dem Tinnitus «anfreunden» oder gute Beziehung zu den Ohren schaffen kann helfen, diese Beeinträchtigung besser zu akzeptieren. Das ist nicht einfach, wünscht man aber allen betroffenen Menschen. Aber die Möglichkeit, Hilfe zu bekommen sind da.
Anna Lustenberger, Aktuarin

Vereinsausflug nach Dürnten

Ausflug in nostalgische Zeiten
Wer träumt nicht manchmal von romantischen Erlebnissen? Das wurde für 35 Mitglieder der Schwerhörigen-Vereins Pro Audito Zug anfangs Juni wahr. Der Besuch im Klangmaschinen-Museum Dürnten liess uns in eine Zeitepoche des alten Grammophons, der Jahrmarktorgel, der Drehorgel, der Spieldosen eintauchen. Wieder mal auf einem nostalgischen Karussell zu fahren, sei dies auf einem Holzpferd oder Kutsche, war für alle ein besonderes Erlebnis.
Die drei Männer, welche uns fachmännisch führten, brachten viele mechanischen Instrumente zum Klingen. Wir hörten Indoor-Orgeln von grossen Tanzsälen und Outdoor-Orgeln von Jahrmärkten. Wir bewunderten die grossen Musikdosen, Musikschränke, Puppenautomaten mit bewegenden Figuren und selbst-spielende Klaviere. Überhaupt waren wir von der Technik fasziniert. Musikschränke, Grammophons fand man früher nur in Häusern von wohlhabenden Familien. Gut konnte die Technik auch hier Fortschritte erzielen, dass diese klingenden Musikautomaten für mehr Leute erschwinglich wurden. Wir waren fasziniert von den umfangreichen Lochkarten und Musikrollen, welche für das Betreiben verschiedener Musikkästen geschaffen wurden. Das Eintauchen in das kulturelle und gesellschaftliche Leben des früheren 20. Jahrhundert liess bei vielen Erinnerungen aufkommen. Auch heute noch werden klingende Instrumente für Jahrmärkte und andere Anlässe produziert. Das konnten wir an einer Roboterband mit drei auf einer Bühne musizierenden Roboter-Musiker erleben. Das Mittagessen in einem stilvoll eingerichteten Saal mit einer grossen alten Tanzsaal-Orgel einzunehmen, machte das Klangerlebnis perfekt.
Bereichert kamen wir nach dem anschliessenden Besuch des Rosengartens in Rapperswil und der Schifffahrt nach Wädenswil im Zugerland an. «Alles, was man tun muss, ist die richtige Taste zum richtigen Zeitpunkt zu treffen» (Johann Sebastian Bach). Ein Zitat aus dem Klangmuseum – wie passend für diesen Ausflug!
Anna Lustenberger, Aktuarin

Orgelbesichtigung in der Citykirche Zug

Nach dem kurzen Kafi-Träff im Alterszentrum Neustadt begaben sich neun Interessierte in die Citykirche. Georges Bonetti erklärte in einem kurzen Abriss, wie die 1906 erbaute reformierte Kirche in diversen Renovationen „abgeändert“ wurde. Mit der dritten Renovation 2004/05 wurde ein harmonischer Gesamteindruck erreicht. Auch die Ornamentbänder und die Farbigkeit wurden anhand von originalen Spuren erneuert.

Nicht zuletzt dank der früheren guten Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Sakristan Georges Bonetti war der nun eingetroffene Organist Hans-Jürgen Studer gerne bereit, das ihm am Herzen liegende wunderschöne Instrument näher zu zeigen. Seit 1989 spielt er an der 1995 erbauten Goll-Orgel. Diese nahm beim Bau architektonische Formen des Kirchenraumes auf. Mit den dreidimensionalen Türmen, den flachen Zwischenfeldern, den verschiedenen Wölbungen und den schlichten Abschlüssen aus Ahornholz entstand ein elegantes Orgel-Gehäuse.
Dank den vielen Registern und Manualen hörten die Teilnehmenden unzählige Klänge und Töne heraus. Gesänge und Rhythmen aller Stilarten, sei es klassisch, jazzig, modern oder volkstümlich, können so begleitet werden. Erstaunlich auch die vielen kleinen Details, die für spezielle Klänge gebraucht werden. So z.B. die sich drehende filigrane Kugel auf dem Mitteltürmchen, die sich beim Auslösen feiner Klangstäbe im Innern der Orgel bewegt. Mit einem herzlichen Dankeschön in Form feinster Truffes wurden die leicht verständlichen Ausführungen von Hans-Jürgen Studer verdankt.
Josef Mathis, Hagendorn

98. Generalversammlung Pro Audito Zug

56 Vereinsmitglieder konnte Präsidentin Frieda Waldispühl Zindel im Restaurant five moods in Zug begrüssen. Die meisten Mitglieder des Vereins gehören zur Generation im Pensionsalter. Daher stellte die Präsidentin ihre Rede unter das Motto: Bewährtes behalten und Neues wagen. Damit hat sich der Verein den Herausforderungen der Zeit gestellt und möchte dies weiter tun. Es gilt, auch junge und berufstätige Menschen zu gewinnen. Denn Schwerhörigkeit hat nicht nur mit dem Alter zu tun. So übernahm Pro Audito Zug den neuen Markenauftritt von Pro Audito Schweiz. Mit der neuen Zusammenarbeit mit Pro Senectute können Synergien genutzt werden. In einen Crashkurs „Lippenlesen“ erleben Interessierte, was in den Kursen gemacht wird.
Im Herbst fand ein Anlass mit dem Titel «Schwerhörig – ich doch nicht» statt. Pro Audito Zug wurde ebenfalls für drei Referate im Rahmen der Veranstaltung «Gesund Altern in Zug» angefragt. Am Tag des Hörens am 4.März stellten verschiedene Fachpersonen in einer marktähnlichen Atmosphäre ihr Fachwissen und wichtige Hilfsmittel vor. Damit ist es bereits gelungen, neue Mitglieder, auch jüngere, zu finden. Trotzdem ist es dem Verein wichtig, Bewährtes und Liebgewonnenes weiter zu pflegen. Haben auch guthörende Leute Platz im Verein? Diese Frage stand im Raum. Der Verein begrüsst dies, sind es oft Partner und Partnerinnen von Vereinsmitgliedern mit Hörproblemen oder Leute, die aktiv im Verein mitmachen wollen. Zudem ist die zentrale Frage immer: «Was heisst guthörend?».

Austauschen, Geselligkeit pflegen und Infos erhalten
Auch in diesem Vereinsjahr wird allmonatlich ein Kaffeeträff organisiert. Andere gesellige Anlässe werden weiterhin ihren Platz haben. Zusammen austauschen, Tipps bekommen hilft sehr. Unter Gleichgesinnten sein kann das Gefühl von «gut aufgehoben sein» vermitteln. An der Zuger Messe kann sich der Verein beim Stand Benevol an einem Tag vorstellen. So können wieder weitere Interessierte angesprochen werden. Einen grossen Anlass wird es im Jahr 2025 geben, dann wird der Verein Pro Audito Zug 100 Jahre alt.
Es gefällt den Mitgliedern in diesem Verein. Das zeigten die Ehrungen von Personen, die bereits 25 oder sogar 35 Jahre dabei sind: Erdmuthe Gygax, Bruno Rogenmoser, Phillip Rogenmoser, Maria Ambauen, Hans Rogenmoser. Der Verein freut sich natürlich über diese Treue.
Geselligkeit, zusammen geniessen ist ein wichtiger Aspekt. So erlebten die Mitglieder anschliessend mit dem Duo Perle d’oreille (Christine Kessler, Pascal Bruggisser) eine musikalische Feinkost aus verschiedenen Kulturen. Ein feines Mittagessen rundete eine gelungene Generalversammlung ab.
Anna Lustenberger, Aktuarin

Tag des Hörens

Gespannt kam ich frühmorgens in den Archesaal im Reformierten Kirchenzentrum in Zug. Bekannte Gesichter waren unter den Ausstellenden anzutreffen: Monica De Carli und Timo Larentis von der Hörhilfe Zug / Alexandra Meier, Neurohörtherapie, Mettmenstetten / Oliver Fürthaler und Leon Vincent Fonai von Gleichcom AG, Hünenberg / Dr. med. Sandra Cavero, Ohrenärztin, Zug. Mit dabei waren Nico Tomasini, Hördesign Zug / Carlo Picenoni und Sibylle Zgraggen von BFSUG Beratungsstelle für Schwerhörige und Gehörlose Region Zentralschweiz.
Dekorativ wirkten die an Ständen und Tischen platzierten Gegenstände, Flyer, Infomaterial und auch kleine Mitnehmerli. Interesse und Erstaunen weckten die aufgestellten Hörelemente von Alexandra Meier im ganzen Raum. Teils überdimensioniert wurde damit das Funktionieren des Hörorgans gezeigt. Neugierig und ohne grosse Berührungsängste liessen sich kleine und grosse Gäste die Hörelemente zeigen und spielten damit.

Eine Fülle von Hörhilfsmitteln waren am Stand der Gleichcom zu sehen. Von Telefongeräten, Türglocken, Alarmanlagen, Induktionshilfen für Radio, TV usw. – erstaunlich, wie breit die Palette von Hilfmitteln für Hörgeschädigte ist.
Die verschiedenen Fachpersonen und Vorstandsmitglieder von Pro Audito Zug haben die interessierten Gäste kompetent und mit viel Herzblut beraten. Die Lösungen für eine Verbesserung des Hör- und Verständigungsvermögens sind vielfältig und müssen individuell angeschaut werden. In einer grösseren Gruppe oder Veranstaltung mit vielen Leuten ist das Verstehen nach wie vor nicht so einfach, weil die Hörhilfen eben auch den Umgebungslärm verstärken.

„Danke für diesen super Anlass. Genau so etwas habe ich gesucht. Ich habe alle Informationen erhalten, welche ich gesucht habe und bin so froh, dass ich doch gekommen bin“ meinte ein Gast stellvertretend für viele Rückmeldungen.
Nach den vielen Eindrücken wurde die von Erich und Silvia Dober vorbereitete feine Kürbissuppe mit Wienerli gerne und in angeregtem Austausch genossen. Neben der Information und Beratung von Interessierten, war auch der Austausch und die Vernetzung unter den Ausstellenden ein wertvoller Aspekt des Anlasses. Mit knapp 30 Gästen war der Anlass zwar klein und fein.
Josef Mathis, Hagendorn